Wassermühle „Ernst Vogel“ eröffnet

Wassermühle „Ernst Vogel“ eröffnet

Museum komplettiert die Beelitzer Kulturmitte. Mehr als 600-jährige Geschichte jetzt erlebbar

Mühle Logo

Die Beelitzer Museumslandschaft ist um ein Juwel reicher: Das Museum Wassermühle „Ernst Vogel“ ist am heutigen Freitag eröffnet worden. Gemeinsam mit Infrastruktur-Staatssekretärin in Vertretung Angela Brandenburg hat Bürgermeister Bernhard Knuth die historische Wassermühle ihrer Bestimmung als Ort der anschaulichen Wissensvermittlung übergeben.

Agrar- Umweltminister Axel Vogel: „Die LAGA Beelitz ist ein herausragendes Beispiel für nachhaltige Regionalentwicklung. Alle Investitionen des Landes Brandenburg wirken auch nach der Landesgartenschau weiter. Das gilt auch für die historische Wassermühle mit ihrer über 600 Jahre langen Geschichte. Die Räume der Remise des Müllers wurden bereits während der LAGA im letzten Jahr für Ausstellungen regionaler Künstlerinnen und Künstler genutzt. Mit der Eröffnung der Wassermühle ist das Museumsensemble mit dem städtischen Museum und der Bibliothek am südlichen Eingang zur historischen Beelitzer Altstadt nun komplett. Ich bin sicher, dass es zusammen mit dem Gelände der Landesgartenschau Einheimische wie Gäste der Spargelstadt auch künftig begeistert.“

Angela Brandenburg, Staatssekretärin i.V. für Infrastruktur und Landesplanung: „Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung unterstützt insbesondere im Rahmen der Städtebauförderung, wenn es um Erhalt, Sanierung und Nachnutzung von Denkmalen und stadtbildprägender, historischer Bausubstanz geht. Mit der Sanierung und Reaktivierung der alten Wassermühle wurde ein wichtiges bauliches Erbe von Beelitz bewahrt und einer Nutzung zugeführt. Es wurde ein weiterer Anziehungspunkt auch für die Besucher der Stadt geschaffen. Bund und Land stellen dafür rund 2,24 Millionen Euro aus den Programmen der Städtebauförderung zur Verfügung.“

Bürgermeister Bernhard Knuth: „Mit dem Museum in der historischen Wassermühle ist unsere Stadt um einen weiteren Höhepunkt reicher. Auf drei Etagen können die Besucher künftig erfahren, wie sich Mühlentechnik über Jahrhunderte hinweg entwickelt hat und auch wichtige Meilensteine der Beelitzer Stadtgeschichte kennenlernen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die jüngsten Besucher gelegt: Sie können sich selbst an Wiegestationen ausprobieren, spannenden Geschichten der Müller lauschen oder der Mühlenmaus durch das Museum folgen und dabei spannende Rätsel lösen. Und die Mühlentechnik, die sich über vier Etagen erstreckt, begeistert ohnehin Jung und Alt. Leicht verständlich erklärt, wird die Technik zudem in modernen Animationen. Das Museum komplettiert die Beelitzer Kulturmitte als Ensemble aus Stadtpark mit Freilichtbühne, den städtischen Museen und der historischen Altstadt.“

Die Wassermühle wurde im Rahmen der Landesgartenschau komplett saniert und zur neuen Heimat für die Stadtbibliothek sowie das Mühlenmuseum umgebaut. Koordiniert wurde die Sanierung durch den Projektentwickler Stadtkontor GmbH. Rund 2,9 Millionen Euro wurden in den Bau investiert. Die Ausstattung wurde mit 30.000 Euro aus Lottomitteln durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz unterstützt. Rund 25.000 Euro stammen vom Deutschen Verband für Archäologie für die digitale Ausstattung des Museums.

Mühleneröffnung innen

Seit mindestens 1416 gibt es am südlichen Stadtrand von Beelitz eine Wassermühle, die vom Mühlenfließ angetrieben wurde. Das Wasser dieses Seitenarms der Nieplitz wurde angestaut. Das Staurecht erlosch im Jahr 1960. Die Mühle wurde noch bis 1974 mit Elektromotoren weiterbeitrieben und verfiel anschließend. Das Mühlenfließ und das Staubecken wurden zugeschüttet. Im Rahmen der Landesgartenschau entstanden der Mühlenteich an der Stelle des Staubeckens und das Mühlenfließ in einer modernen Interpretation auf fast 200 Metern Länge, das seither bis vor das Spargelmuseum und die Posthalterei wieder fließt und so die drei Museen der Innenstadt optisch verbindet.

In der Mühle selbst wurde die historische Technik restauriert und ergänzt. Sie stellt nun eine vollfunktionsfähige Mühle Mitte des 20. Jahrhunderts nach, als Ernst Vogel Müller in Beelitz war. Insgesamt hat die Müllerfamilie Vogel die Mühle rund 150 Jahre lang betrieben.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert