Energiespartipps
Energiesparen schont Ressourcen, vermeidet CO2-Emissionen und spart Geld. Energiesparen ist zusammen mit der Nutzung erneuerbarer Energien und dem Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung das Kernstück der Energiewende. Die EU-Kommission hat als europäisches Sparziel 30 % bis 2030 vorgegeben.
„Königsweg“: 3 Schritte zur Energieeffizienz:
- Energiebedarf senken
- so viel wie möglich vom verbleibenden Bedarf mit erneuerbaren Energien decken bzw. mit CO2-armen Energieträgern bzw. Technologien
- Restbedarf mit konventionellen Mitteln decken
Im Folgenden werden Hinweise zu folgenden Themen gegeben:
- Energie und Kosten sparen in Haushalt und Kleingewerbe
- Energiesparen bei Heizung und Warmwasser
- Heizung im Einfamilienhaus
- Berechnungstool für energetische Sanierung
Energie und Kosten sparen in Haushalt und Kleingewerbe
- Vergleichsportale richtig nutzen (Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg)
Beziehen Sie generell keinen Bonus beim Preisvergleich ein, sondern nur die Arbeits- und Grundpreise.
Meiden Sie Tarife mit Vorkasse.
Schauen Sie bei unbekannten Anbietern auf deren Internetseiten und speziell im Impressum nach, welches Unternehmen dahintersteckt.
Vor einem Vertragsabschluss sollten Sie mit dem Anbieter klären, ob Bonus oder Rabatt in Ihrem Fall gewährt werden. Schriftlich bestätigen lassen!
Preisgarantien sollten mindestens für die Erstlaufzeit des Vertrags gelten.
Die Laufzeit eines Vertrags sollte nicht länger als zwölf Monate sein.
Mitdenken / Zählerstände kontrollieren
Energiesparen beginnt damit, den Energieverbrauch zu hinterfragen und (zumindest von Zeit zu Zeit) zu kontrollieren. Bereits das monatliche Ablesen von Gas- und Stromzählern kann Aufschlüsse über das Verbrauchsverhalten geben. Ein Modellvorhaben von Deutscher Energie-Agentur (dena), Energiedienstleister ista, Deutschem Mieterbund und Bundesbauministerium hat das bestätigt: Mieter, die monatlich über ihren Heizungsverbrauch informiert werden, benötigen im Durchschnitt 16 Prozent weniger Energie als Mieter, die keine regelmäßige Heizinformation erhalten.
Anschaffung sparsamer Elektrogeräte
Moderne Kühlschränke verbrauchen etwa halb so viel Strom wie alte Geräte. Ähnlich ist es mit Waschmaschinen und Geschirrspülern.
Beispiel: Ein zwölf Jahre alter Kühlschrank mit einem Volumen von 90 Litern frisst in einer Rechnung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz 392 Kilowattstunden im Jahr. Das Nachfolgemodell mit der Kennung A+++ braucht hingegen nur 157 Kilowattstunden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet Ihnen unter
http://www.spargeraete.de/vzbv einen Service zur Abschätzung der Stromkosten von Alt- und Neugeräten.
Unter dem Link http://www.asue.de/node/2257 finden Sie eine Broschüre zum Thema.
Elektrogeräte auslasten bzw. optimal einstellen
Geschirrspüler erst laufen lassen, wenn er voll ist; Kapazität von Waschmaschinen ausnutzen; möglichst geringe Waschtemperatur wählen, 90°C-Programm vermeiden; trocken schleudern vor Einsatz von Trocknern; Herdplatten rechtzeitig abschalten und Restwärme nutzen; Kühlschrank bedarfsgerecht und nicht unbedingt auf kälteste Stufe einstellen
Beispiel 1: Während ein Waschgang mit 60 °C etwa 0,9 kWh Strom verbraucht, sind es bei einem Waschgang mit 90°C bereits 1,4 kWh (entsprechend 0,5 bzw. 0,8 kg CO2).
Beispiel 2: Kühlschrank nicht auf höchster Stufe einstellen: 7°C zum Kühlen und -18°C zum Gefrieren
Elektrowärme minimieren
Deutsche Kraftwerke verursachen im Durchschnitt etwa 600 g CO2-Emissionen pro Kilowattstunde. Bei der Verbrennung von Erdgas entstehen nur rund 200 g CO2 pro Kilowattstunde.
Deshalb sollte, solange der Strom nicht aus der eigenen Photovoltaikanlage kommt, der Stromverbrauch für die Heizung und Warmwasserbereitung so gering wie möglich gehalten werden.
Das bedeutet in der Praxis: Warmwasserbereitung nicht mit Strom betreiben; Waschmaschine oder Geschirrspüler nach Möglichkeit an die vorhandene Warmwasserversorgung anschließen; auf elektrische Fußbodenheizungen verzichten.
Beispiel: 15 Liter Leitungswasser von 10 °C auf 60 °C zu erwärmen (z. B. im Geschirrspüler) erfordert 0,9 kWh Strom. Das verursacht Kosten von derzeit rund 26 Cent und 0,5 kg CO2. Bei Verwendung von Erdgas fallen für dieselbe Wassermenge nur 7 Cent und 0,2 kg CO2 an.
Bedarfsgerechte und Energie sparende Beleuchtung
Eine zweck- bzw. arbeitsplatzbezogene Beleuchtung ist einer allgemeinen „Festbeleuchtung“ vorzuziehen. Energiespar- und LED-Lampen statt Glühlampen senken Stromverbrauch und Stromkosten um 70 bis 80 %.
Wo es möglich ist, kann eine automatische Schaltung dafür sorgen, dass das Ausschalten nicht vergessen wird (Treppenlichtautomatik; Präsenzmelder).
Stand-by vermeiden
Allein bei einem TV-Gerät kommt im Stand-by-Modus ein vermeidbarer Stromverbrauch von bis zu 70 kWh im Jahr zusammen. Für weitere Geräte mit Stand-by (PC mit Drucker und Monitor, Stereo-Anlage, DVD-Player usw.) können noch einmal 70 kWh anfallen.
Zusammen ergibt das ein Potenzial von rund 140 kWh/a mit Kosten von über 40 Euro pro Jahr und vermeidbaren CO2-Emissionen in Höhe von rund 86 kg/a.
Mit ein bis drei abschaltbaren Steckerleisten (Stückpreis ab 10 Euro) kann dieses Sparpotenzial erschlossen werden.
Energiesparen bei Heizung und Warmwasser
Richtiges Lüften
Beim Lüften soll die verbrauchte und mit Feuchtigkeit gesättigte Luft ausgetauscht werden. Möbel und Wände speichern Wärmeenergie, deren Auskühlen soll dabei möglichst vermieden werden, da die erneute Aufheizung unnötig viel Wärmeenergie verbrauchen würde. Je nach Jahreszeit können unterschiedliche Vorgehensweisen empfohlen werden.
Es gilt: Stoßlüftung bzw. Querlüftung statt Dauerlüftung und das mehrmals täglich bei abgedrehter Heizung. Die folgenden Zeitangaben dienen als Richtwert:
Stoßlüftung: Öffnen aller Fenster auf einer Raumseite für vier bis sechs Minuten im Winter, etwa doppelt so lange im Frühjahr/Herbst.
Querlüftung: Fenster und/oder Türen gegenüberliegender Raumseiten ganz oder gekippt öffnen (Durchzug); hier reichen in den Wintermonaten zwei bis sechs Minuten und vier bis 15 Minuten im Frühjahr/Herbst.
Von einer dauerhaften Kippstellung der Fenster wird in der Heizzeit abgeraten.
Thermostatventile
Mit Thermostatventilen kann für jeden Raum die zweckmäßigste Temperatur eingestellt werden. Es gilt die Faustformel: 1 °C mehr Raumtemperatur = 6 % mehr Verbrauch. Empfohlene Werte: Schlafzimmer 15 – 18 Grad, Küche 16 – 18 Grad und Wohn- und Kinderzimmer 20 Grad.
Einmal als „passend“ empfundene Einstellungen sollten dauerhaft beibehalten werden, ein häufiges „Herumstellen“ sollte (außer beim Lüften) nach Möglichkeit unterblieben.
Wer programmierbare Thermostatventile nutzt, kann außerdem für die Zeit seiner Abwesenheit geringere Temperaturen einstellen, aber Vorsicht: ein Auskühlen der Räume sollte vermieden werden.
Heizung im Einfamilienhaus
Wer seine Heizungsanlage modernisieren, ersetzen oder optimieren möchte und dafür einen Spezialisten sucht (Handwerker, Sachverständige, Energieberatung), kann sich u. a. an die Handwerkskammer Potsdam in der Charlottenstraße 34 – 36, 14467 Potsdam, wenden (Telefon 0331 3703-0; http://www.hwk-potsdam.de/9,512,bdbsearch.html).
energieeffiziente Heizungspumpen:
Das Herz der Heizungsanlage ist die Heizungspumpe. Sie transportiert das erwärmte Wasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern. Die Heizungspumpe verursacht allein rund 10 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs. Sie verbraucht häufig mehr Strom als ein Kühlschrank oder Gefriergerät. Der Austausch einer alten Umwälzpumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe der Energieeffizienzklasse A macht sich bei einem Einfamilienhaus nach drei bis fünf Jahren bezahlt.
veraltete Kessel tauschen:
Der Austausch veralteter Kessel senkt durch die Ersparnis von Öl und Gas die CO2-Emissionen und die Brennstoffkosten. Ob der alte Niedertemperatur-Kessel nach etwa 20 Jahren durch Brennwerttechnik oder z.B. durch eine stromerzeugende Heizung (Mikro-KWK-Anlage) ersetzt wird, hängt von den technischen Gegebenheiten und von den Vorstellungen des „Häuslebauers“ ab.
hydraulischer Abgleich:
Mit einem hydraulischen Abgleich wird eine ungleichmäßige Wärmeverteilung im Haus vermieden. Das spart Brennstoffkosten. Die Abstimmung der Einzelkomponenten durch einen Heizungsfachmann ist nicht nur im Zuge einer Heizungserneuerung sinnvoll. Auch bei bestehenden Heizanlagen kann diese Maßnahme zu spürbaren Einsparungen beitragen.
Ein hydraulischer Abgleich ist Voraussetzung für die Förderung der Heizungsmodernisierung durch die KfW bzw. das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Wärmedämmung, Fenstermodernisierung:
Durch Wärmedämm-Maßnahmen und den Einbau neuer Fenster werden die Wärmeverluste eines Gebäudes verringert. Solche Maßnahmen verursachen relativ hohe Kosten, sorgen aber für einen dauerhaft niedrigen Energieverbrauch des Hauses.
Die Tabelle listet auf, mit welchen Kosten man bei einer nachträglichen Wärmedämmung rechnen kann bzw. muss (Quelle: www.energiesparen-im-haushalt.de):
Ob bzw. über welchen Zeitraum sich Dämmmaßnahmen „rechnen“, hängt von vielen Faktoren ab, insbesondere aber von der (anzunehmenden) Steigerung der Energiepreise, von den Finanzierungsbedingungen (inkl. Möglichkeiten zur Inanspruchnahme von Fördermitteln) und von den Nutzungsbedingungen (z. B. Umlage der Modernisierungskosten bei vermietetem Wohnraum). Hier hilft nur eine genaue Berechnung anhand der örtlichen Gegebenheiten weiter.
Zur Förderung von Sanierungsmaßnahmen können Sie u.a. auf die KfW-Programme 151/152 „Energieeffizient sanieren – Kredit“ oder 430 „Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss“ zurückgreifen https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilien/Finanzierungsangebote/Energieeffizient-Sanieren-Kredit-(151-152)/
https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilien/Finanzierungsangebote/Energieeffizient-Sanieren-Zuschuss-(430)/index.html#1
Berechnungstool für energetische Sanierung
Die dena hat ein Expertentool zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit energetischer Sanierungen entwickelt. Ergänzend zur Bilanzierung dient es Energieberatern und Architekten als nützliche Arbeitshilfe zur Darstellung energieeffizienzbedingter Mehrkosten. Mit der Ergebnisdarstellung kann der Experte dem Bauherrn anschaulich vermitteln, ob sich die Investitionen lohnen und unterstützt damit die Entscheidungsfindung. Es können mehrere Sanierungsvarianten berechnet und bezüglich ihrer Wirtschaftlichkeit beurteilt werden.
Das Expertentool wird hinsichtlich der gültigen Finanzierungs- und Förderbedingungen angepasst und wird regelmäßig überprüft.
Weitere Infos unter http://www.zukunft-haus.info/ bzw. unter https://www.febs.de/service/toolbox/beratung/wirtschaftlichkeit/