Stadtgeschichte

Eckpunkte der Stadtgeschichte

8. Juni 997: Beelitz wird als Burgbezirk „belizi“ im Gau „bloni“ erstmalig urkundlich erwähnt. Die Kaiserurkunde Ottos III. meint mit „belizi“ die slawische Vorgängersiedlung des späteren Beelitz. Der dazugehörige Burgwall befindet sich auf der Archeninsel südwestlich der Stadt (Nieplitzaufwärts hinter der Brücke Treuenbrietzener Straße).

28. Dezember 1216: Das deutsche „Beliz“ wird in einer schriftlichen Quelle als Grenzort Brandenburg genannt.

1223: wird Beelitz erstmals als „oppidium“ (Städtchen) erwähnt.

22.8.1247: Erste urkundliche Erwähnung der Kirche als Pfeilerbasilika und verweis auf die Wundergeschehen bei der Kirche. Durch den angeblichen Hostiendiebstahl und deren Schändung wird Beelitz als Wallfahrtsort bekannt gemacht.

1307: ist Beelitz schon „civitas“, also Stadt.

1340: Errichtung der Wunderblutkapelle für die Pilger.

1393: Beelitz schließt sich mit 20 anderen brandenburgischen Städten zu einem wehrhaften Bündnis zusammen, um den Handel und Ordnung gefährdenden Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Rittern, der Geistlichkeit und dem Adel, zwischen Städten und Feudalherren entgegenzuwirken und so vor allem die Sicherheit der Verkehrswege zu gewährleisten

1478: Ein Söldnertrupp unter der Führung des Jan Kuck überfällt die Stadt; erste nachweisbare Feuersbrunst in Beelitz; es folgen mehrere Stadtbrände, der letzte im Jahre 1700.

1517: Der Dominikanermönch Tetzel erscheint in der Stadt. Er hat nur mäßigen Erfolg beim Verkauf seiner Ablassbriefe. Die Reformation kündigt sich auch in Beelitz an. Im Zuge der protestantischen Bewegung endet auch die Wunderblutwallfahrt nach Beelitz im Jahre 1529.

1540: ist Beelitz mit 149 Bürgerhäusern größer als Potsdam (120).

1563: Bau des Rathauses am heutigen Platz.

1618-48: Der Dreißigjährige Krieg wütet auch in und um Beelitz. Die Stadt muss Truppeneinmärsche, Plünderungen, Einquartierungen und Kontributzahlungen erleiden; mehrere Pestepidemien brechen aus, die Bürger verarmen.

1650: Beginn des Brauens von Beelitzer Bier (Brauerstraße gibt es noch heute).

1724: König Friedrich Wilhelm I. (Soldatenkönig) verlegt die Postroute, ab da fahren Postwagen von Berlin nach Leipzig über Beelitz und bescheren der Stadt wirtschaftlichen Aufschwung – und viele prominente Besucher wie Goethe, Schiller, Bach, Weber, Kleist…

1731: Beelitz wird Garnisonstadt und die Husaren des Königs in den Bürgerhäusern einquartiert. Hier taten spätere Generale wie von Zieten, Yorck und Gneisenau Dienst.

1789: Bürgermeister Gottlieb Ferdinand Kaehne lässt eine Posthalterei im klassizistischem Stil errichten. Diese ist noch heute in der Poststraße 16 zu bewundern.

1792: Errichtung der Bockwindmühle von Müller Bernau (heute wieder als Museum zugänglich).

1813: Französische Soldaten lagern in Beelitz, werden von Kosaken, die außerhalb der Stadt aufziehen, mit Kanonen beschossen. (eine Kanonenkugel steckt noch heute in einem Haus in der Trebbiner Straße).

1861: Carl Friedrich Wilhelm Herrmann (Denkmal im Lustgarten) baut erstmals feldmäßig Spargel an.

1879: Anschluss der Stadt an die Wetzlarer Eisenbahn.

1898 – 1902: Bau der berühmten Beelitzer Heilstätten.

1905: Elektrizität kommt nach Beelitz.

1895 -1910: Bau des städtischen Krankenhauses, eines neuen Schulgebäudes (Diesterwegschule), der Sparkasse und des Elektrizitätswerkes; Entwurf eines großzügigen Bebauungsplanes für Häuser „mit gesunden Wohnungen“ durch Bürgermeister Gustav Nürnberg

1920er: Kulturelle Blüte unter Bürgermeister Robert Tiedemann. Beelitz entwickelt sich zum beliebten Ausflugsziel. Das Vereinsleben floriert. Bau der zentralen Wasserversorgung, der Kanalisation, des Klärwerkes und des Wasserturmes.

1929: Inbetriebnahme der Überseeempfangs- und –sendeanlage in Schönefeld.

3. Juni 1934: Erstes Märkisches Spargelfest in Beelitz – mit Umzug, Spargelfrauen und Spargelfresser.

April/Mai 1945: opferreiche Kampfhandlungen um Beelitz; fast zweitausend Menschen sterben. Nach Kriegsende 1945 Beginn des Wiederaufbaus, Bodenreform, Errichtung des zentralen Lazaretts der roten Armee in den Beelitzer Heilstätten.

1. Juni 1961: Erstmals wieder wird das Spargelfest gefeiert.

November 1989: Bildung des Runden Tisches aller Parteien und des „Neuen Forum“ in Beelitz. Die Geschicke der Stadt sollen für den Aufbau demokratischer Strukturen gemeinsam vorbereitet werden.

1991: Nach der Wende zieht es Spargelbauern aus den alten Bundesländern (Rheinland und Baden) nach Beelitz. Gemeinsam mit alteingesessenen Landwirten beleben sie die Tradition neu. Zum ersten Spargelfest nach der Wende gibt es nur 200 Kilogramm Spargel – was für ordentlichen Ärger bei den Besuchern sorgt. Beginn der Altstadtsanierung, Gründung zahlreicher Wirtschaftsbetriebe, Vereinsleben gelangt zu neuer Blüte.

1997: 1000-Jahr Feier, 750. Stadtjubiläum, erste Spargelkönigin wird gekrönt.

Juni 1999: Wiedereinrichtung eines Heimatmuseums Beelitz in der „Alten Posthalterei“.

31.12.2001: Bildung der neuen Gemeine „Stadt Beelitz“ mit 18 Orts- und Gemeindeteilen.

August 2013: Erste Beelitzer Festspiele („Zum weißen Rössl“)

Juli 2014: Eröffnung des Museums „Alte Posthalterei“ Beelitz (Schwerpunkt Postgeschichte).

März 2015: erster Frühlings- und Ostermarkt in und um die „Alte Posthalterei“

2015: Erste Personenschifffahrt auf der Nieplitz in der gesamten Stadtgeschichte.

Juni 2018: Eröffnung des Spargelmuseums in Beelitz.

April 2023: Eröffnung des Museums „Wassermühle Ernst Vogel“

September 2023: Wiedereröffnung des „Neuen Lichtspielhauses Beelitz“