Sandra Haase ist neue Ortsvorsteherin und Nachfolgerin von Armin Hilgers in Rieben. Das wichtigste Projekt in dessen Amtszeit war die Sanierung der Kirche, in die das Gemeindezentrum integriert wurde.
Sandra Haase ist neue Ortsvorsteherin von Rieben
Ein Vierteljahrhundert hat Armin Hilgers die Geschicke von Rieben geleitet. Hat die Entwicklung von der amtsangehörigen Gemeinde hin zum Ortsteil der Stadt Beelitz mitgestaltet und dafür gesorgt, dass die gut 300 Riebener gemeinschaftlich und gemeinsam mit der Stadtverwaltung ihren Ort als lebens- und liebenswertes Dorf gestalten. Jetzt übernimmt mit Sandra Haase erstmals eine Riebenerin die Geschicke des Ortsteils. Bei der Ortsbeiratssitzung im Januar wurde die 50-Jährige einstimmig zur Nachfolgerin von Armin Hilgers gewählt.
„Die Entscheidung, den Posten abzugeben, kam schon bei der letzten Kommunalwahl. Ich bin aktiv auf Sandra zugegangen und habe sie gefragt, ob sie sich vorstellen kann, zunächst für den Riebener Ortsbeirat und die Beelitzer Stadtverordnetenversammlung zu kandidieren und später einmal Ortsvorsteherin zu werden“, sagt Hilgers, der im Februar seinen 70. Geburtstag feiert. Für Sandra Haase kam die Anfrage unerwartet, abgeneigt war sie aber nicht. „Ich habe das mit meiner Familie besprochen, und alle sagten: ‚Mach es‘! Jetzt bin ich gut reingewachsen und guten Mutes, obwohl ich in große Fußstapfen trete.“
So hat Armin Hilgers, der lange auch Fraktionsvorsitzender des Unabhängigen Kommunalbündnisses in der Beelitzer Stadtverordnetenversammlung war, in Zusammenarbeit mit der Stadt viel bewegt. Die Dorfstraße wurde erneuert. Die Feuerwehr hat ein neues Zuhause, das die Riebener in Eigenleistung gebaut haben. Das wichtigste ist für Hilgers wie für die meisten Riebener aber das Gemeindezentrum in der Kirche, ein einmaliges Projekt, dass 2012 zum Abschluss kam. „Aus dem einstigen Schandfleck, der heruntergekommenen Kirche, ist ein Ort der Zusammenkunft geworden“, sagt der gebürtige Aachener.
Das Projekt ist einzigartig in der Region: Das Kirchenschiff wurde bei der Restaurierung mit einer Glaswand geteilt, im denkmalgeschützten Bauwerk ist mit viel Aufwand ein abgetrennter Bereich für gemeinschaftliche Treffen entstanden. Ein Anbau für Sanitärräume und Abstellmöglichkeiten ist ebenso entstanden wie ein Büro für den Ortsvorsteher. „Hier treffen sich alle: Ob zur Vorbereitung des Zemperns, zu Ortsbeiratssitzungen oder selbst zur Jugendweihe“, sagt Armin Hilgers stolz. Die Jugendweihe darf sogar mit Segen des kirchlichen Superintendenten im Gemeinderaum abgehalten werden. Es ist wohl die einzige Jugendweihe Brandenburgs in einer Kirche.
Und auch der Riebener Stammtisch, den Sandra Haase organisiert, trifft sich natürlich im Gemeinderaum. Mehr als 40 Menschen waren beim ersten Treffen dabei, sogar mehr als hundert sind inzwischen in der WhatsApp-Gruppe des Ortes und tauschen sich hier über Termine wie das Knutfest, Zempern und Planungen für die Zukunft aus.
„Zwar sind etwa ein Drittel der Riebener über 60 Jahre alt, aber es sind inzwischen auch wieder mehr Kids im Ort zu sehen als vor zehn Jahren. Viele junge Familien ziehen her. Und zu den Veranstaltungen im Ort kommen auch einige, die hier aufgewachsen sind und Rieben dann verlassen haben, zurück in die Heimat“, sagt Sandra Haase. Sie will nun dafür sorgen, dass dieses „Wir-Gefühl“ der Riebener erhalten bleibt. „Wenn man die Leute anspricht, ziehen hier alle mit. Das macht einfach Spaß in Rieben.“