Proben für die Beelitzer Festspiele haben begonnen
Im Saal des Deutschen Hauses in Beelitz ist alpiner Luxus eingezogen: Die Kulisse des „Grandhotel Kreuzkirchen“ mit dem Bild einer verschneiten Bergidylle über dem Empfangstresen steht prominent mitten im Raum. Denn hier probt das Ensemble der Beelitzer Festspiele ein winterliches Vergnügen: „Drei Männer im Schnee“ von Erich Kästner soll vom 30. August bis zum 9. September das Publikum auf der Freilichtbühne begeistern.
Bei den drei Männern handelt es sich um den reichen Geheimrat Schlüter, der sich im Grandhotel als armer Schlucker ausgibt, um die Menschen zu studieren; seinen Diener Johann und den mittellosen Dr. Scheinpflug. Um diese drei – gespielt von Peter Nottmeier, Achim Wolff und Bürger Lars Dietrich – entspinnt sich ein Geflecht aus urkomischen Verwechslungen.
Wie kommt man eigentlich dazu, diese winterliche Komödie im Hochsommer zu inszenieren? „Nur eine absurde Idee ist eine gute Idee“, so Folke Braband, der Kästners Original aus den 1930er Jahren für die Inszenierung überarbeitet hat und Regie führt, wobei ihn Heike Köfer unterstützt. „Wir haben Kästner etwas entschlackt und erzählen die Geschichte schnell, gesetzt und mit viel Aktion“, erklärt der Regisseur.
„Ich freue mich sehr, dass die Proben für dieses wunderbare Stück nun begonnen haben und mit Folke Braband ein begnadeter Regisseur Kästners Klassiker auf die Beelitzer Bühne bringt“, so Bürgermeister Bernhard Knuth. Er selbst hatte die Idee, nach dem „Jedermann“ im vergangenen Jahr nun die „Drei Männer im Schnee“ nach Beelitz zu holen. „Ich hoffe, dass das Stück die Herzen der Menschen erreicht und ihnen mit winterlichem Charme unvergessliche Hochsommerabende beschert.“
Die Darsteller jedenfalls hat es schon nach kurzer Zeit zusammengeführt, im Ensemble ist die Vorfreude auf die Premiere schon Wochen vorher zu spüren. „Ich habe mir extra für diese Rolle meine Unschuld bewahrt“, scherzt Bürger Lars Dietrich. „Ich spiele ja schließlich einen unschuldigen jungen Mann und kann hier meine ganze Begeisterung in die Rolle einbringen.“ Peter Nottmeier hält es mit einem Stückzitat, das seine Figur hervorragend charakterisiert: „Ich habe mir die Kindheit in die Tasche gesteckt und werde sie ein Leben lang darin aufbewahren.“ So hat der reiche Geheimrat einen großen Spaß daran, sich mit kindlichem Gemüt als mittelloser Mensch auszugeben und die Menschen um ihn herum zu beobachten. Dass das in Beelitz besonders viel Vergnügen macht, weiß Achim Wolff aus eigener Erfahrung: Er stand bereits 2017 in der „Pension Schöller“ auf der Beelitzer Festspielbühne. „Die Resonanz, die das Publikum in Beelitz ganz direkt gibt, ist ein Riesengewinn. Es ist sehr schnell in seinen Reaktionen und voller Harmonie“, sagt Wolff.
Eben dieses Publikum kann sich in Beelitz auf viele interessante Figuren freuen: So spielt Caroline Beil die Frau von Haller, die sich mit großer Konsequenz im Grandhotel einen reichen Ehemann angeln will. Hannah Baus macht aus der eigentlich devoten Tochter des Geheimrats Schlüter eine emanzipierte junge Frau. Christiane Ziehl gibt mit der Haushälterin Kunkel eine bodenständige Frau von hier, die genau weiß, was sie will. Und Oliver Dupont und Oliver Huether treiben als Portier und Hoteldirektor so viel Schabernack mit Geheimrat Schlüter, dass das Publikum wohl unumgänglich in Lachsalven ausbrechen muss.
Bis zur Premiere am 30. August werden die Darsteller noch fast täglich in Beelitz proben, um Kästners Komödie den letzten Feinschliff zu geben. Wer das Ergebnis dann live erleben will, kann sich noch an allen Vorverkaufsstellen und unter reservix.de Tickets für 39 Euro/zur Premiere 49 Euro sichern.
Das Ensemble probt derzeit täglich im Deutschen Haus.
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