Oma, wir müssen zum Bürgermeister!

2 Sammeltüte

Oma, wir müssen zum Bürgermeister!

Oft sind es die Ideen der Kinder, die so einleuchtend und herzerwärmend sind. Wie die der fünfjährigen Helena, die ihrer Oma beim Anblick von Müll auf der Straße sagte: Können nicht alle Leute eine Tüte mitnehmen und dann dabei helfen, den Müll aufzusammeln?

Können sie: Ab sofort gibt es in Beelitz neue, kostenlose Sammeltüten unter dem Motto „Müllsammeln ist Ehrensache“ beim Beelitzer Bauhof und in der Tourist-Information. Sind die umweltfreundlichen Papiertüten mit gesammeltem Unrat gefüllt, können sie gratis beim Bauhof der Stadt abgegeben werden.

„Als Helena mit ihrer Oma ins Büro kam und mir von ihrer Idee – einen Müllsammeltag zu machen – erzählt hat, war ich sehr berührt. Es ist doch schön, dass schon die jüngsten Beelitzer sich solche Gedanken über ihr Umfeld machen. Allerdings wurde sich in dem Gespräch mit Helena darauf geeinigt, keine einmalige Aktion wie einen Frühjahrputz oder ähnliches anstoßen, sondern etwas, dass das ganze Jahr über wirkt. Daher haben wir die Sammeltüten gestalten lassen und würden uns freuen, wenn möglichst viele Menschen mit ihrer Hilfe für noch mehr Sauberkeit sorgen“, so Bürgermeister Bernhard Knuth.

Mit der Idee, kostenlose Tüten an die Einwohner auszugeben und sie auch gratis zur Entsorgung anzunehmen, setzt Beelitz ein in der Region einmaliges Projekt um. Es reiht sich ein in die Aktionen der Stadt für Umweltfreundlichkeit und ein gepflegtes Stadtbild: So ist Beelitz unter anderem eine Fairtrade-Stadt, testet umweltfreundliche Kraftstoffe in den Fahrzeugen des Bauhofes und setzt auch bei der Pflege der zahlreichen Grünflächen auf biologischen Dünger aus Deutschland.

Auf den Sammeltüten wird dabei noch einmal verdeutlicht, warum das Aufheben von Unrat so wichtig ist: Während eine Zigarettenkippe zehn bis 15 Jahre braucht, bis sie abgebaut ist, können es bei einer Plastikflasche schon einmal 450 Jahre sein. Auch die Kaffeebecher, die nach dem Genuss nicht im Mülleimer landen oder wieder genutzt werden, bleiben wegen ihrer Beschichtung rund 50 Jahre in der Landschaft – wenn niemand sie aufhebt.