70 Jahre voller Liebe und Glück

Karin Höpfner gratuliert Gerda und Wilhelm Gedicke 1

Karin Höpfner gratuliert Gerda und Wilhelm Gedicke zum 70. Hochzeitstag. Beide haben im Bäckerei-Café von Gerdas Eltern in der Clara-Zetkin-Straße ihre Hochzeit gefeiert, an der Treppe entstand das Bild. 

Oma und Opa Hochzeit

70 Jahre voller Liebe und Glück

Er war schon damals ein Netter und ist es bis heute geblieben, ihr Wilhelmchen. So schwärmt Gerda Gedicke am heutigen Mittwoch, ihrem 70. Hochzeitstag, von ihrem Mann. Wilhelm Gedicke schaut ihr dabei noch immer ganz verliebt in die Augen. Zwei Menschen, 90 und 91 Jahre alt, die seit ihrer Jugend ein Paar sind und sich mit Blicken ganz ohne Worte verstehen.

„70 Jahre sind Sie nun verheiratet, die Gnadenhochzeit. Das ist wirklich etwas ganz Außergewöhnliches! Da hat man viel miteinander erlebt, Kinder und Enkelkinder aufwachsen sehen. Und selbst die Zeit mit den Urenkeln können Sie jetzt genießen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Gesundheit und eine schöne Zeit!“, sagt Ortsvorsteherin Karin Höpfner, die am Mittwochvormittag mit großem Blumenstrauß gratuliert hat.

„Ich war mit einem Freund bei Lintows im Deutschen Haus zum Tanz, hab sie gesehen und gesagt: ,Die fordere ich jetzt mal zum Tanz auf!´ Mein Freund hat Gerdas Freundin aufgefordert, und so sind wir jeweils ein Paar geworden“, erinnert sich Wilhelm Gedicke. Gesehen haben sie sich in der Schule schön öfter, sagt Gerda. Schon damals habe sie gemerkt, dass er sehr sympathisch ist, und die Aufforderung zum Tanz daher gern angenommen. Anschließend traf man sich regelmäßig, in den Venus-Lichtspielen oder beim Bäcker nebenan, der Gerdas Eltern gehörte. Dann kam die Verlobung 1952, zwei Jahre später die Hochzeit.

Viel haben sie seither erlebt: Wilhelm, gelernter Zimmermann, dessen Vater einst die Sägemühle in der Brücker Straße betrieben hat, hat sich im Fernstudium zum Diplom-Pädagogen weitergebildet und Generationen von Berufsschülern unterrichtet. „Das hätte ich ohne meine Frau alles nicht geschafft“, sagt er. Sie musste miterleben, wie durch den Tot von Vater und Bruder die Bäckerei in der Clara-Zetkin-Straße den Besitzer wechselte. Arbeiten wollte sie trotzdem weiter, und so fand sie Erfüllung in der benachbarten Kindertagesstätte.

Viele glückliche Jahre folgten, Sohn Matthias und Tochter Birgit brachten viel Freude, der Garten in Ferch, viele Reisen zwischen Nordkapp und Türkei. „Es war ein Leben ohne Tiefs und voller Liebe, das wir bei unseren Eltern erleben durften. Das ist wirklich eine Seltenheit“, beschreibt Birgit Braun ihr Elternhaus. Und wer Wilhelm und Gerda Gedicke an ihrem 70. Hochzeitstag erlebt, hat daran keine Zweifel.