Wie jeder einzelne etwas für die nachhaltige Entwicklung tun kann
Im Jahre 1992 erklärten die Vereinten Nationen (UN) auf der Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro eine Nachhaltige Entwicklung zum Leitmotiv ihrer Politik und erneuerten dies bei einer Reihe von Nachfolgekonferenzen.
In der Folge verpflichteten sich alle UN-Mitgliedstaaten in verschiedenen Konventionen und Vereinbarungen zu konkreten Beiträgen. In Deutschland begannen Mitte der 90er Jahre zahlreiche Unternehmen und Verbände Überlegungen anzustellen, wie vor Ort eine nachhaltige Entwicklung ermöglicht werden kann. Heute sind diese Programme vielerorts bereits in das kommunale Handeln eingeflossen.
Seit 2002 gibt es auch eine von der Bundesregierung beschlossene Nationale Nachhaltigkeitsstrategie, die kontinuierlich evaluiert und fortgeschrieben wird. Darüber hinaus haben inzwischen fast alle Bundesländer eigene Nachhaltigkeitsstrategien verabschiedet, darunter auch Brandenburg (Landesnachhaltigkeitsstrategie Brandenburg).
Im September 2015 haben die 193 UN-Mitglieder bei ihrem Gipfeltreffen in New York schließlich die Agenda 2030 mit 17 ihren Zielen für eine nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Die Agenda 2030 kann als ein „Weltzukunftsvertrag“ verstanden werden, da sich mit diesem Vertrag die Staaten dazu verpflichtet haben, allen Menschen bis zum Jahr 2030 ein Leben in Würde zu sichern. Doch um diese Ziele konkret umzusetzen, ist die Mitarbeit der Kommunen unabdingbar, denn sie sind durch ihre Bürgernähe und die regionalen Kenntnisse dazu am befähigtsten und daher am besten geeignet. Aus diesem Grund erfordert eine langfristig tragfähige Nachhaltigkeitsstrategie auch eine Beteiligung sowie Mitentscheidung der Zivilgesellschaft.
Die Agenda 2030 nennt fünf Kernbotschaften, die den 17 Zielen als Handlungsprinzipien vorangestellt sind:
- Die Würde des Menschen im Mittelpunkt
- Den Planeten schützen
- Wohlstand für alle fördern
- Frieden fördern
- Globale Partnerschaften aufbauen.
Es ist also naheliegend, dass der Erfolg der Agenda 2030 davon abhängt, ob und wie alle mitmachen – nicht nur Staaten und Organisationen, sondern jede und jeder Einzelne. Alle können einen Beitrag leisten. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die sich ganz leicht in den Alltag integrieren lassen und die in ihrer Summe deutliche Auswirkungen haben können.
In der folgenden Übersicht werden neben den 17 Nachhaltigkeitszielen „Tu Du’s“ genannt, also praktische Beispiele, was jeder und jede Einzelne selbst tun kann.

Spende alte Fahrräder
Kaufe nur Lebensmittel, die Du auch aufbrauchen kannst.
Gehe Blut spenden.
Spende alte Bücher oder Lehrbücher.
Hinterfrage Rollenbilder und rege Diskussionen dazu in Deinem Umfeld an.
Repariere einen tropfenden Wasserhahn oder undichten Spühlkasten.
Spare Strom, indem Du den Netzstecker bei Produkten ziehst, die Du gerade nicht brauchst.
Kaufe regionale Produkte.
Überlege, welche Erfindung Deine Stadt besser machen würde.
Informiere Dich über Deine Rechte und die von anderen.
Nutze anstatt des Autos häufiger Fahrrad oder Bus und Bahn.
Verzichte auf Plastiktüten und nimm einen Stoffbeutel mit zum Einkaufen.
Kaufe weniger Produkte, die lange Lieferwege und Kühlketten zurückgelegt haben.
Kaufe Fischarten, die nicht von Überfischung bedroht sind.
Nutze Splitt statt Streusalz, das ist gesünder für Tiere und Pflanzen.
Gehe wählen.
Unterstütze Unternehmen, die auf Inklusion setzen.