Wie eine Drohne Rehkitze schützt

Wie eine Drohne Rehkitze schützt

Der Riebener Landwirt Ralf Engelhardt hat mit dem Kreisjagdverband Teltow-Fläming e.V.  in diesem Sommer erstmals eine Drohnenabsuche seiner Wiesen in der Pfefferfließniederung bei Hennickendorf vorgenommen. Anlass dazu war die anstehende Mahd: Rehkitze, die im Gras liegen, sollten vor dem Einsatz von Traktor und Mähwerk außer Gefahr gebracht werden.

Bereits nachts um drei trafen sich die engagierten Jäger Anfang Juni mit dem Inhaber der Weidelandfarm am Riebener See, um eine Befliegung mit einer Drohne mit Wärmebildkamera vorzunehmen. Aufgefundene Tiere wurden aufgenommen und in unmittelbarer Nähe aus extra mitgebrachten Boxen wieder frei gelassen. Wichtig ist dabei, sie nicht mit fremden Gerüchen in Kontakt zu bringen, sonst werden die Rehkitze von den Müttern nicht mehr vom Geruch erkannt. Drei Stunden dauerte der Einsatz in der Morgendämmerung, gegen 6 Uhr konnte Engelhardt bereits mit der Mahd beginnen. Stolz zeigt er seinen Traktor mit Zusatzpieper, um auch anderen Tieren die Flucht zu ermöglichen.

Der Kreisjagdverband Teltow-Fläming e.V. mit Heinrich Grewe als Ansprechpartner engagiert sich ehrenamtlich für die Drohnenabsuche im Vorfeld der Wiesenmahd. Als Ralf Engelhardt davon hörte, war er sofort Feuer und Flamme. Denn in den von Wäldern umgebenen Wiesen der Pfefferfließniederung ist eine reiche Tierwelt anzutreffen. Anfang Juni sind die Rehkitze nicht in der Lage auf die schnelle Mahdtechnik zu reagieren, es ist für die Jungtiere nicht erkennbar und sie haben noch keinen Fluchtreflex.

Auch Vogelgelege wiesenbrütender Vögel sind gerade in den Niederungen des Naturparks Nuthe-Nieplitz in den weiten Wiesen im Mai-Juni während der Brutzeit zu finden. Ralf Engelhardt hat als Mutterkuhhalter schon einige Technik probiert, um keine Rehkitze zu überfahren. „Wem das einmal passiert, der vergisst es nicht“, sagt der Landwirt und freut sich nach Abschluss der Suche mit den ehrenamtlich tätigen Jägern über diese erfolgreiche und schnelle Methode. „Gegenseitige Unterstützung ist immer wichtig“, meint Ralf Engelhardt als Mitglied der Offenen Höfe in der Nuthe-Nieplitz-Niederung. „Landwirte sind viele Stunden in der Natur, wir möchten sie auch erhalten“.

Familie Engelhardt betreibt die „Weidelandfarm am Riebener See“ mit Hofladen und mehreren Verkaufsautomaten in der Region. Dort gibt es neben Fleisch und Wurstwaren aus hauseigener Produktion auch frische Eier. „Den Hof regieren meine Frau Doreen und meine Tochter, beide finden die Rehkitzrettung durch die Jäger wunderbar“, freut sich der Landwirt. Für die Rettung der Rehkitze nimmt der Jagdverband aus Teltow-Fläming gern Spenden entgegen. So ist der Drohneneinsatz leichter finanzierbar.

 

Wer für die Rehkitzrettung spenden oder in Anspruch nehmen möchte kann sich auf den Seiten des Kreisjagdverbandes informieren. Brandenburgische Naturlandschaften, Landesamt für Umwelt