
Die wunderbare mittelhochdeutsche Poesie des Süßkindt von Trimberg entstand vermutlich zwischen 1250 und 1300. Seine Poesie wurde uns durch die Manessische Liederhandschrift (Codex Manesse 14. Jh) überliefert. Vor authentischer, mittelalterlicher Kulisse, nämlich in der Dorfkirche Wittbrietzen, werden Stücke des Minnesängers am 9. Juli um 19.30 Uhr musikalisch aufgeführt. Dazu lädt der Verein Makom Kunst und Schule e.V. Interessierte ein.
Immer wieder wurde von Wissenschaftlern bezweifelt, dass Süßkindt von Trimberg überhaupt jüdisch war, wir wissen nichts über ihn. Seine Texte zeugen jedoch von tiefer Liebe zu den jüdischer Schriften und sehr guter Kenntnis jüdischer Liturgie. Wir wissen lediglich von einem Arzt namens Süßkindt, der in Würzburg zu Beginn des 13. Jahrhunderts gelebt hat. Ob die beiden verwandt oder gar identisch sind, bleibt eine Vermutung.
Jalda Rebling und ihr Ensemble hat bereits zu Beginn der 2000er Jahre alle in der Manesse überlieferten Texte des Süßkindt mit Musik versehen. Sie bereichert ihre Konzerte mit überlieferten Geschichten jüdischer Schriften und historischen Berichten. So entsteht ein Bilderbogen mittelalterlichen Lebens, das so weit weg und doch so nah ist. Der Codex Manesse ist die umfangreichste mittelalterlich – deutsche Liederhandschrift. Um 1300 begann die Züricher jüdische Patrizier Familie Manesse diese Sammlung, die 140 Liedersammlungen und vor allem 137 Abbildungen, unter anderem auch eine Miniatur des Süßkindt von Trimberg enthält (rechts in der Zeichnung). Zum Ensemble gehören Susanne Amsorg (Fideln), Hans-Werner Apel und Stefan Maass (Lauten) sowie Peter Bauer (Percussion).