Heike Köfer und Regisseur Alexander g. Schäfer
„Klar, da bin ich dabei!“
Frau Köfer, Sie sind eine langjährige Beelitzerin im Herzen und haben – zuerst gemeinsam mit Ihrem Mann Herbert, seit einigen Jahren auch solo – die Kultur der Stadt geprägt. Wie kam es jetzt dazu, dass Sie bei den Beelitzer Festspielen gleich in einer Doppelrolle als Schauspielerin und Regieassistentin mitwirken?
Heike Köfer: Ich wurde schon im vergangenen Jahr von Alexander g. Schäfer angefragt, ob ich mir eine Zusammenarbeit generell vorstellen könnte. Und als dann klar wurde, dass er in Beelitz dieses Jahr die Regie bei den Festspielen übernehmen wird und gleichzeitig noch als Hauptdarsteller den Maxe spielt, dachte ich: Klar, da bin ich dabei!
In mehreren Teilen der Maxe-Baumann-Reihe hat Ihr Mann mitgespielt. Ist das für Sie etwas Besonderes, jetzt selbst im Maxe Baumann auf der Bühne zu stehen?
Er hat ja in den späteren Teilen mitgespielt, wir bringen mit „Ferien ohne Ende“ Teil 1 auf die Bühne. Von daher hält sich die emotionale Bindung in Grenzen. Aber es wird das erste Mal, dass ich ohne Herbert in einer Komödie auf der Bühne stehe. Das wird etwas ganz Neues werden! Er stand mir ja immer beratend zur Seite – sei es, wenn ich als Sängerin einen neuen Titel einstudiert habe oder dann später als Schauspielerin. Wir standen insgesamt in drei Komödien gemeinsam auf der Bühne.
Ich weiß noch, als ich für Ingeborg Krabbe in der Theateradaption von „Rentner haben niemals Zeit“ innerhalb von 24 Stunden den Part übernehmen musste, damit die geplante Tournee, die am nächsten Tag starten sollte, nicht ins Wasser fiel. Ich hatte zuvor noch nie als Schauspielerin auf einer Theaterbühne gestanden, aber mit Herbert den besten Schauspiellehrer, den ich mir wünschen konnte, an der Seite. Da ich in diesem Stück die Regieassistenz übernommen hatte, kannte ich es in- und auswendig. Aber selber auf der Bühne zu stehen und zu spielen, das war ja dann doch etwas ganz anderes. Herbert hat mich in diesen 24 Stunden so gut auf die Rolle vorbereitet, dass ich neben ihm, dem Hauptdarsteller in der Rentner-Adaption, bestehen konnte. Nach unserer erfolgreichen Tournee bekam ich vom Regisseur gleich das nächste Rollenangebot.
Und jetzt freue ich mich wahnsinnig auf die Zusammenarbeit mit Alexander – und natürlich auch auf das gesamte „Maxe“-Ensemble.
Beelitz sind Sie ja schon viele Jahre verbunden, waren bei allen Festspielen zu Gast und haben bei den vergangenen Festspielen auch selbst die Regieassistenz übernommen. Was macht für Sie den Reiz der Beelitzer Festspiele aus?
Das ist etwas sehr Besonderes. Ich war als Zuschauerin schon oft bei den Störtebeker-Festspielen auf Rügen, aber die Festspiele in Beelitz mit wechselnden, großartigen Inszenierungen sind noch einmal etwas ganz anderes. Die Menschen kommen schon vorher, schauen ganz interessiert vorbei und kommen mit uns ins Gespräch. Und jetzt mit der Freilichtbühne haben die Festspiele noch einmal eine völlig andere Qualität bekommen. Es war zwar auch spannend, als die Bühne noch auf der Wiese im Park aufgebaut war. Aber jetzt ist es eine andere Hausnummer. Es finden viel mehr Zuschauer Platz. Auf der Bühne gibt es ganz andere Möglichkeiten der künstlerischen Entfaltung. Und selbst im Backstagebereich kann man sich wohlfühlen.
Wann beginnen denn die Proben?
Wir fangen am 21. Juli im Deutschen Haus an. Ab dann wird täglich geprobt. Bisher haben wir die Wochenenden noch freigehalten, aber das kann sich noch ändern. Vor zwei Jahren bei „Drei Männer im Schnee“ haben wir am Schluss sehr intensiv geprobt, da sind dann auch die Wochenenden ausgefallen. Ich bin gespannt, ob das jetzt bei Maxe Baumann auch so wird.
Was macht denn für Sie die Faszination von Maxe Baumann aus?
Ich habe mir die Folgen gerade noch einmal angeschaut. Es ist schon toll, dieses sehr DDR-lastige Stück in die Gegenwart zu bringen. Mich hat immer fasziniert, wie die Tapeten und das Mobiliar in den 70er Jahren aussahen – das hatte ich schon fast vergessen. Die Zuschauer können schon gespannt sein, wie wir das in Beelitz auf der Bühne umsetzen werden. Es wird Anleihen an die DDR geben, aber wir holen das Stück in die aktuelle Zeit. Und meine Herta wird auch nicht die Herta von 1976 sein.
Wie legen Sie die Rolle aus?
Herta wird wahrscheinlich wesentlich taffer sein, als die Herta von damals. Aber sie wird natürlich trotzdem alles für ihn tun, auf ihn hören und letztlich zu ihm halten. Spannend wird noch die Doppelrolle als Darstellerin und Regieassistentin. Sich selbst gibt man ja keine Anweisungen. Ich denke aber, dass Alex und ich ein absolutes Dreamteam sind. Wir haben die gleichen Ideen für das Stück, den gleichen Humor. Das wird gut klappen.
Ich freue mich schon riesig darauf, dass wir „Maxe Baumann – Ferien ohne Ende“ auf der Beelitzer Freilichtbühne präsentieren können. Mein Textbuch habe ich jetzt schon immer bei mir. Meine Passagen sind schon „eingepinkt“ also gut markiert, nun muss ich nur noch fleißig lernen. Ich würde am liebsten sofort mit den Proben loslegen!