Ein Baum für alle Kinder der Stadt

Ein Baum für alle Kinder der Stadt

Die Kinder stehen im Mittelpunkt – so könnte man das Signal übersetzen, das heute auf dem künftigen Landesgartenschaugelände in Beelitz gesetzt wurde: Nahe des Spargelmuseums wurde eine stattliche Esskastanie gepflanzt – gemeinsam von Bürgermeister Bernhard Knuth, der ehrenamtlichen Baby-Willkommens-Beauftragten Regina Breyer sowie Marina Ringel aus dem Hauptamt und Antje Lempke, im Rathaus zuständig für Kitas und Soziales. Das gut drei Meter hohe Gehölz soll symbolisch für alle Bäumchen stehen, welche bislang im Stadtgebiet für neugeborene Beelitzer gepflanzt worden sind – und jene, die noch gepflanzt werden.

Seit 2010 sind – immer zum Weltkindertag am 20. September – frischgebackene Eltern und Großeltern zusammengekommen, um gemeinsam Obstbäume, welche die Stadt für jedes Baby sponsert, in die Erde zu bringen. Viele Hundert Apfel-, Kirsch-, Pflaumen- und weitere Bäume wachsen seither an verschiedenen Stellen und verleihen ihren kleinen Besitzern Wurzeln. Das Obst sollen die Kinder auch selbst ernten. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr musste nun von dieser Tradition abgewichen werden – wegen der Eindämmungsregeln zum Schutz vor der Corona-Pandemie. Kurzum wurden individuelle Termine vergeben und erstmals wurde auch dezentral in den Ortsteilen gepflanzt.

„Auch wenn uns diese Tradition sehr lieb geworden ist und sich die Familien auch in diesem Jahr darauf gefreut haben – wichtig ist die Botschaft, die dahinter steckt und die auch weiterhin gilt“, sagt der Bürgermeister. „Unsere Kinder und Familien spielen in unserer Stadt die wohl größte Rolle, und das werden auch die Besucher der Landesgartenschau sehen können.“ Die Esskastanie fällt nicht nur aufgrund ihrer Größe ein wenig aus der Reihe: Erstmals wurde kein Obstbaum gepflanzt. Statt dessen können Kinder und Eltern künftig hier nicht nur die Kastanien sammeln und als Maronen zubereiten, sondern auch damit basteln.

Die jährliche Baumpflanzaktion, die in Zukunft nun immer im Oktober stattfinden soll – weil dann die Pflanzen optimal anwachsen – steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Hausbesuchen, die Regina Breyer seit zehn Jahren ehrenamtlich absolviert. Auf Anfrage schaut sie nach der Geburt eines Kindes bei den Familien vorbei, gibt Tipps, beantwortet Fragen rund um Kitaplatz, Kinderarzt und sonstige Angebote und bringt neben dem Willkommensordner, der das alles zusammenfast, auch jede Menge Geschenke mit. Dabei handelt zumeist um Gutscheine Beelitzer Unternehmen, aber auch um Vereinsmitgliedschaften und Kursgutscheine sowie einen Gutschein für den Patenbaum. Bislang sind über 800 Familien von der einstigen Beelitzer Schulleiterin auf diesem Wege besucht worden, und immer freuen sie sich über die Geste, wie Frau Breyer weiß.