Das Windkind wohnt im Beelitzer Kirchturm

Das Windkind wohnt im Beelitzer Kirchturm

Es herrscht ein frischer Luftzug im Kirchturm den Beelitzer Stadtpfarrkirche St. Marien und St. Nikolai: Die Familie Wind wohnt in den Nischen des Gemäuers und zieht von dort aus über die Beelitzer Felder. Besonders Vater Sturm ist dabei ein oft problematischer Geselle: Er fegt über die Spargelfelder und legt die armen Spargelstangen frei, die sich dann nicht mehr halten können. Doch Rettung naht: Das Windkind geht auf erste Entdeckungsreisen durch die Natur, lernt Wildkräuter und Bienen kennen und setzt seine Kräfte ein, um auch den Spargel wieder dick mit Sand einzupacken.

Während jetzt der Herbstwind über die Beelitzer Felder saust, können die Kinder die Geschichte vom Windkind ab sofort im Bilderbuch der „Malweiber“ Beelitz bestaunen. Die Idee und der Text stammen von Ingeborg Henneberger. Bürgermeister Bernhard Knuth hatte die Beelitzer aufgerufen, sich an der Landesgartenschau 2022 mit eigenen Ideen zu beteiligen. Das wollte auch die frühere Grundschullehrerin, die bereits einen Krimi und ein Kinderbuch veröffentlicht hat.

„Beim Spaziergang an einem windigen Herbsttag 2019, an dem die Krume über die Spargelgräben gefegt wurde, kam mir die Idee zum Windkind“, sagt Ingeborg Henneberger.

Während die Arbeit am Text noch relativ zügig ging, war die Illustration eine Herausforderung: Die Beelitzer „Malweiber“, zu denen auch Henneberger gehört, trafen sich vor Corona jede Woche in der Posthalterei. Das ging in den vergangenen Wintern bekanntlich nicht. Als Ideengeberin hat Henneberger deshalb ihre Kolleginnen Ljudmilla Beuch, Edda Giera, Natalie Müller und Barbara Stamnitz am Telefon oder in Einzeltreffen überzeugt. „Eine kann besser Gesichter malen, eine Landschaften. So hat jede ihren Teil zum Gelingen beigetragen“, sagt die frühere Grundschullehrerin. Und im Lesekreis, zu dem Ingeborg Henneberger natürlich ebenfalls gehört, kam dann noch die Idee für ein eigens gestaltetes Lesezeichen von Natalie Müller und Helga Poredda.

„Es ist immer schön, so viel Engagement der Beelitzerinnen und Beelitzer für das gesellschaftliche Leben in der eigenen Stadt zu sehen. Frau Henneberger ist den Beelitzern ja auch durch die vielen Theaterstücke, die sie für die Diesterweg-Grundschule geschrieben und inszeniert hat, bekannt. Gemeinsam mit den Malweibern ist ihr nun ein niedliches und lehrreiches Kinderbuch gelungen, das auch das Programm der Landesgartenschau bereichert“, sagt Bürgermeister und LAGA-Geschäftsführer Bernhard Knuth.

Denn das Buch vom Windkind, welches die Gestaltungsbeauftragte der Gartenschau Susanne Noé gesetzt hat und das in einer Auflage von 500 Stück in der nahen Lutherstadt Wittenberg gedruckt wurde, werden die Eltern ihren Kindern in entspannter Atmosphäre auf der Gartenschau vorlesen können: Auf einer Wiese, auf der auch die Beelitzer Babybäumchen stehen und auf der es auch eine Blickachse zum Kirchturm gibt, werden Kinder und Eltern in Sitzsäcken entspannen können und – eine entsprechende Wetterlage vorausgesetzt – fühlen, wie der Wind vom Beelitzer Kirchturm herab um ihre Körper weht.

Wer nicht so lange abwarten möchte, kann die Geschichte vom Windkind für 9,50 Euro ab sofort in der Beelitzer Tourist Info und bei „Ein Buchladen“ in der Poststraße 14 erwerben.