Beelitz weist Vorwürfe zu neuer Grundschule von sich

Die Schule in den Heilstätten

Die Schule in den Heilstätten ist in Trägerschaft der Kinderwelt gGmbH.

Beelitz weist Vorwürfe zu neuer Grundschule von sich

Die Stadt Beelitz weist Darstellungen zurück, mit der Entscheidung für die Kinderwelt gGmbH als Träger des neuen Campus in Beelitz-Heilstätten mit Kindertagesstätte und Grundschule einen unüblichen Weg gegangen zu sein.

„Bei Schulen in freier Trägerschaft ist der Träger für das gesamte Genehmigungsverfahren und den Betrieb der Schule zuständig“, so Bürgermeister Bernhard Knuth.

Am 13. Juni hat das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg einen Ablehnungsbescheid zur Genehmigung der Schule verschickt. Die Stadt Beelitz konnte erst zu diesem Zeitpunkt vom freien Träger in Kenntnis gesetzt werden. Dies zeigt einmal mehr: Dem MBJS ist bewusst, dass die Kommune am Genehmigungsverfahren nicht zu beteiligen ist.

Dass die Kinderwelt gGmbH die Stadt Beelitz erst mit dem Ablehnungsbescheid in Kenntnis gesetzt hat, mag man verstehen, denn die Geschäftsführer waren jederzeit vom Schulstart überzeugt.

Zur Errichtung einer Grundschule und einer Kindertagesstätte in freier Trägerschaft in Beelitz-Heilstätten gab es ein positives Votum der Stadtverordneten. Auch der mit dem Investor abgestimmte Bebauungsplan, der den Campus beinhaltet, ist politisch durch die Stadtverordneten legitimiert.

„Wir haben die Bildungsinfrastruktur bei der Entwicklung des Wohnquartieres in Beelitz-Heilstätten von Anfang an mitgedacht. Hier einem freien Träger das Vertrauen zu schenken, der das Konzept der Reggio-Pädagogik umsetzt, war eine bewusste Entscheidung, um die Vielfalt der Bildungsmöglichkeiten in der Stadt zu erhöhen“, so Bernhard Knuth.

Mit der Kinderwelt gGmbH laufen seit geraumer Zeit Abstimmungen über eine schülerabhängige finanzielle Unterstützung des Schulbetriebes durch die Stadt Beelitz. Damit setzt die Stadt ein Zeichen, das über das übliche finanzielle Engagement von Kommunen, lediglich einen Baukostenzuschuss für Schulen in freier Trägerschaft zu zahlen, hinausgeht.

„Ich weise die Vorwürfe, die Stadt Beelitz habe sich nur auf die Schulplätze in freier Trägerschaft verlassen, entschieden von mir“ sagt Bürgermeister Knuth.

Der Stadt ist durchaus bewusst, dass die Schaffung von Wohnraum auch mit der Schaffung einer passenden Infrastruktur im Bildungsbereich einhergeht.

So werden bereits seit über einem Jahr ein zentraler Hort und vier neue Klassenräume gegenüber der Diesterweg-Grundschule Beelitz geplant. Die Genehmigung für das Gebäude liegt vor und die nötigen Abstimmungen mit den entsprechenden Behörden laufen.

Sollte die neue Grundschule in Beelitz-Heilstätten nicht zum Schuljahresbeginn 2022/23 genehmigt werden, nimmt die Diesterweg-Grundschule Beelitz elf Kinder auf, deren Eltern sich für die Reggio-Pädagogik in Beelitz-Heilstätten entschieden haben. Mit 25 bis 26 Kindern in den Regel- und Flexklassen ist auch dann die Belegung noch unter der vom MBJS festgesetzten maximalen Klassenstärke. Dies gilt auch für die Grundschule in Fichtenwalde, die neun Kinder zusätzlich aufnehmen würde.

Am 23. Juni hat sich die Stadt Beelitz mit einem Schreiben an das MBJS gewandt und Unterstützung bei der Problemlösung angeboten. Das Schreiben blieb bisher unbeantwortet.

Für die weitere Entwicklung der Stadt ist der neue Schulstandort in Beelitz-Heilstätten von großer Bedeutung, wird doch damit dem Bedarf der Eltern nach alternativen Schulformen Rechnung getragen. Die Stadt Beelitz hofft daher weiterhin auf eine konstruktive Lösung auch im Sinne der Familien, die sich bereits für den Schulstandort Beelitz-Heilstätten entschieden haben.