Mehr auf einander Acht geben

Liebe Anwohner unserer Gemeinde,

die letzten Wochen waren für mich persönlich geprägt von Schock und Traurigkeit!

Unsere Gemeinde wächst stetig und entwickelt sich weiter. U.A. Obdachlosigkeit, Kinder- und Altersarmut machen auch vor uns nicht halt. Wir müssen auf uns Acht geben! Vor einiger Zeit schrieb ich einen Artikel in den Beelitzer Nachrichten von „Beelitz eine große Familie“. Bitte lasst diesen Grundsatz des Zusammenhalts nicht verschwinden!

Ich werde sie „Lisa“ nennen. Ich erfuhr von der traurigen Lage einer Anwohnerin unserer Gemeinde. Lisa lebt seit Jahren allein. Es gab keinerlei Lebensqualität mehr! Alles war wohnlich unübersichtlich und hygienisch eine Katastrophe. Ihr Elend wurde durch ein Unternehmen bekannt. Ich kann nur Danke sagen, dass sie nicht weggeschaut haben!  Es kam aber nicht von „unserer“ Gemeinde. Sie wohnt mitten unter uns. Das tut mir persönlich im Herzen weh!

Lisa ist anders. Sie war in allem auffällig. Sie rutschte über „Jahrzehnte“ durch alle Raster. Zwischenmenschlich und auch behördlich. An dieser Stelle helfen keine Vorwürfe oder Schuldzuweisungen. Ich möchte zwei Mitarbeiterinnen des Landkreises ein großes Lob aussprechen! Sie haben trotz der derzeitigen Umstände, wirklich alles Menschenmögliche in kürzester Zeit getan und auch umgesetzt bekommen. Das ist ein Teil der Arbeit des überstrapazierten Gesundheitsamtes. Sie sind trotz allem eng am Menschen aktiv!

Dank ihnen bekommt sie vorübergehend mittwochs Essen von der Tafel. Ich möchte mich bei Patric Reslinger bedanken. Patric ist der Engel, der es ihr bringt und auch bei anderen Dingen unterstützt. Unser Bürgermeister Herr Bernhard Knuth war ebenfalls sofort bereit, sie vorerst täglich mit einem warmen Essen zu versorgen, außerdem hat die Stadt dafür gesorgt, dass eine Kohlenlieferung vor Ort abgeladen werden konnte.

Niemand ist perfekt! Ich selbst bin meilenweit davon entfernt. Jeder macht Fehler und schaut mal weg. Wir dürfen es nur nicht zur Selbstverständlichkeit werden lassen. Wir alle haben täglich die Chance, es zu ändern. Lasst es uns weiterhin gemeinsam angehen!

Es gibt für alle Lebensumstände eine helfende Stelle. Hierzu braucht es euch! Ihr seid mit eurer Beobachtungsgabe deren Augen und Ohren.

Seid ihr euch in einem ähnlichen Fall wie diesen „sicher“, dann wendet euch bitte an:

Sozialamt Potsdam-Mittelmark, Tel. 033 841 91 368 oder an das Gesundheitsamt Bad Belzig, Tel. 033 841 91 297

Ansonsten gern jederzeit bei mir: Manuela Liß, Tel. 0176 390 90 742

Ihr seid der Schlüssel zur Veränderung!

Eines darf nicht unerwähnt bleiben: Ein Hilfsangebot muss auch angenommen werden! Ist dieses nicht der Fall, ist eine Unterstützung von behördlicher Seite nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Auf ehrenamtlicher Basis haben wir mehr Möglichkeiten. Das funktioniert aber nur mit dem Faktor „Zeit“.

An dieser Stelle möchte ich persönlich, um „aktive“ Unterstützung bitten! Es werden Anwohner gesucht, die eine konstante Bezugsperson für jemanden sein möchten. Einmal wöchentlich ist für den persönlichen Kontakt das absolute Minimum. Es muss verlässlich sein! Ihr müsst in der Lage sein, Situationen nicht mit nach Hause zu nehmen. Es ist nicht einfach. Es nicht zu können, ist menschlich! Es wird immer Unterstützung jeglicher Art benötigt. Meldet euch einfach bei mir und sagt, was ihr leisten möchtet oder könnt.

Manchmal reichen allein 5 Minuten.

Manuela Liß